Stevensonweg

In den Cevennes findet man um Anduze herum erste Spuren der franzôsischen Seidenraupenzucht. Parallel zur Entwicklung der Seidenraupenzucht im 18. Jhr. entstand der Bergbau in den Cevennes.

 

Die Cevennen, Land der Seide und Kohle

1 Die Cevennen, Land der Seide und Kohle2 Die Cevennen, Land der Seide und KohleDie Seidenstrasse. Legende des Zikadenlandes.
Die Einwohner von St Hippolyte du Fort verdanken ihren Namen den Zikaden. Ein Spassvogel aus Sauve bot auf dem Markt einen hohen Preis für Zikaden, die er zur Fetterzeugung für pharmazeutische Produkte kaufen wollte. So eilten die Einwohner von St Hippolyte schnellstens aufs Land, um so viele Zikaden wie möglich einzufangen. Mit schweren Säcken beladen, machten Sie sich auf den Weg nach Sauve. Nach eine'r Untersuchung lehnte der Käufer, verächtlich um sich blickend, die Ware ironisch ab unter dem Vorwand, dass Zikaden kein Gramm Fett enthalten. Seitdem ist ihnen der Spitzname "le cigaou" geblieben.

Ihre Anfänge waren eher bescheiden, da die Cevenolen ihren Esskastanien treublieben. Der schnellwachsende Maulbeerbaum konnte sich erst nach einem aussergewöhnlichen. Frost, der im Jahre 1709 alle Maronenhaine vernichtete, gegen den Brotbaum, die Wiesen und die kultivierten Anbauflächen behaupten.

Von der Revolution bis heute
Nach einer Krise, bedingt durch die französische Revolution, erlebte die Seidenraupenzucht einen ungewöhnlichen Aufschwung, bis sie 1855 durch eine grosse Epidemie fast völlig vernichtet wurde. Sogar Pasteur eilte in die Cevennes, um diese Krankheit zu bekämpfen. Obwohl gesunde Eier nach einer neuen Methode ausgewählt wurden, erreichte die Seidenraupenzucht nie wieder ihre ehemalige Bedeutung. Ausländische Seide, Kunstseide und Kunstfasern stellten eine zu grosse Konkurrenz da und ruinierten diesen Wirtschaftszweig. 1965 schloss die letzte französiche Spinnerei in St Jean du Gard ihre Tore.

Seit einigen Jahren versucht man, die Seidenraupenzucht wieder einzuführen. Nach dem Prinzip "Vom Boden zum Stoff" soll die Seidenproduktion in den Cevennes wieder angekurbelt werden.

3 Die Cevennen, Land der Seide und KohleDer Maulbeerbaumein Wirtschaftsunternehmen
Die Esskastanie sicherte den Lebensunterhalt, doch mit dem Maulbeerbaum entstand eine Marktwirtschaft: der Verkauf von Blättern, Kokons und Seide wurde mit Bargeld bezahlt, das für den Haushalt und zum Begleichen von Schulden da war. Es bleibt eine gemeinsame Erinnerung an ein goldenes Zeitalter der Seidenraupenzucht, der Spinnereien und der Wirkwaren.
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Die Aufzucht
Begann Ende April und dauerte den ganzen Monat Mai in eigens für diesen Zweck errichteten Steinhäusern oder "Magnagneries", auf mehreren Etagen, typische Architektur der Cevennes.
Die cevenolische Frau leitete diese Arbeit vom Ausbrüten (sie trug die Eier an ihrem Körper) und Ausschlüpfen bis zur letztzn Etappe, die darin bestand, mit Hilfe von Familie, Eltem und Freunden die Kokons von den Heidekrautzweigen zu entfernen, auf denen sich die Larven verpuppt hatten. Sie wurden daraufhin zur Spinnerei gebracht, riesige Gebäude mit hellen Fenstern, in denen die Spinnerinnen den Kokon abwickelten und so den Seidenfaden herstellten, den die Weberei an Ort und Stelle weiterverarbeitete oder an die Seidenindustrie in Lyon weiterverkaufte. Willkommen in den Cevennes.

 

Bergbau und Gold

6 Die Cevennen, Land der Seide und Kohle7 Die Cevennen, Land der Seide und KohleDer Bauer wurde zum Grubenarbeiter und verliess nach und nach seine Maronenhaine, die Krankheiten wie Schwarz und Kernfäule anheimfielen, durch die gnadenlose Ausbeutung des Bodens hervorgerufen.

Mit der Gründung der grossen Gesellschaften im 19. Jhr. die das Abbaumonopol besassen gewann der Bergbau an Bedeutung. Ab 1840 ermöglichte die Eisenbahn Kohlentransporte bis zum Hafen von Marseille; die Förderung stieg von 3500 t. im Jahre 1832 auf 340000 t. im Jahre 1850 und verdrängte die englische Konkurrenz auf allen Schiffahrtslinien. Hüttenwerke, Glashütten und Schwerindustrie wurden gegründet und veränderten die Bevölkerungsdichte in den cevenolischen Tälern nördlich von Alès.

Die Einwohnerzahl verdreifachte sich in 50 Jahren, und überall schossen neue Städte wie Pilze aus dem Boden: Tamaris, La Grand-Combe, Bessèges.... Diese schwere und mühsame Arbeit dauerte bis zu 14 Stunden täglich. Die Arbeiter, die aus den Bergen kamen, wurden in Mietskasernen untergebracht, die ganze Familie arbeitete in den Stollen, bis dann 1875 die Beschäftigung von Frauen sowie von Kindern unter 13 Jahren verboten wurde.

Geschäfte, Wohnun gen, Schulen, soziale und andere Einrichtungen waren in der Hand der Gesellschaften, was die Kontrolle fast aller Lebensbereiche der Arbeiter bedeutete. Gegen Ende des 19. Jhr. erhoben sich militante Arbeiter, und massive Streiks begannen, allerdings ohne grossen Erfolg.

Der härteste Streik, 1897 in La Grande-Combe dauerte 2 Monate; von insgesamt 5000 Beschäftigten wurden 4000 Arbeiter entlassen. Daraufhin stellten die Unternehmen Gastarbeiter aus Italien, Spanien und Polen ein.

8 Die Cevennen, Land der Seide und KohleBis 1950 glaubte man an den Kohleabbau, aber das Aufkommen neuer Energieformen besiegelte dann doch den Untergang der Gruben. Heute sind nur noch 300 Personen in dieser Branche und produzieren nicht einmal 500000 t.

Das Minenzeitalter hat tiefe Spuren in der cevenolischen Seele hinterlassen... und in der Landschaft zeugen verlassene Bergwerke, Schutthalden und verkrüppelte Kieferwälder, die jahrhundertelang Holz zum Abstützen der Stollen geliefert haben, vom Bergbau.

Das Gold der Cevennes wird seit den Galliern ausgebeutet und kommt heute vor allem als Ausschwemmung vor. Sieben Sie den Sand, vielleicht finden Sie winzige Nuggets oder Klümpchen in den Flüssen Cèze, Gardon und Ganière. Seit 1914 wird das Gold in der Gegend von Gagnière nicht mehr ausgebeutet, aber in St Brès, nahe von St Ambroix, organisiert die Association Kinématikos Goldsuchtage an der Cèze. Willkommen in den Cevennes, Ein Paradies für Naturliebhaber, Edition Terroir, BP20, 07140 Les Vans.

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Gasthof L'Etoile (Gasthof zum Stern) zwischen Lozere, Ardeche und den Cevennen im Südfrankreich

Das ehemalige Sommerferienhotel der Zwanziger Jahre mit am Fluss Allier gelegenen Park trägt den hübschen Namen Gasthof L'Etoile und dient heute als gemütliche Herberge. Es befindet sich in La Bastide-Puylaurent inmitten der für Südfrankreich typischen Berge; zwischen der Regionen Lozere, Ardeche und den Cevennen. Auch die Fernwanderwege GR®7, GR®70 Stevensonweg, GR®72, GR®700 Regordaneweg (St Gilles), Cevenol, Montagne Ardechoise, Margeride und der GR®470 Quellen und Schluchten von Allier. Ideal für einen entspannten Urlaub.

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