Der Parc National des Cévennes hat den Hirsch, gross, aber trotzdem diskret, wiedereingeführt und ihn zu seinem Symbol gemacht. |
Der Brotbaum
So nennt man diesen Baum im Volksmund, der die Bevölkerung der Cevennes mit
ihren Tieren jahrhundertelang ernährt hat. Sein Holz war
für den Hausbau ebenso
wichtig wie die Steine.
Die Esskastanie, ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Vom Mittelalter bis Anfang des 20. Jhr. ass der Cevenole täglich, oft mehrmals
pro Tag, diese Früchte, mit denen er
auch seine Schweine mästete. Die Blätter des Maronenbaums ernährten
Ziegen und Schafe. Sein unverwesbares Holz, das von keinerlei Schädlingen
befallen wird, diente zur Herstellung von Möbeln und Parkett, von Tür
und Fensterrahmen bis zum Gebälk für Dachstühle, zum Bau von Wasserrinnen und
Holztrögen, um die Erde auf die Terassen hochzuschaffen.
Die Cevennes verdankten
ihre Bevölkerungsexplosion vor allem der Esskastanie. Vom 16. Jhr. an wurde Land
gerodet, um Terassen anzulegen und dann überall, wo Klima und Boden dafür
geeignet waren, Esskastanien anzupflanzen, zu veredeln und zu pflegen, wodurch
der allgemeine Wohlstand erheblich anstieg.
Während einer Epoche, wo überall Getreide angebaut wurde, bedeckte er quasi
den gesamten Raum der Cevennes, eine Monokultur, die die Zivilisation des
Maronenbaums begründete.
Symbol der Cevennes
Der Maronenbaum hat seine kulturelle Bedeutung
bewahrt, auch wenn sich sein Bestand ständig verringert: Mehr als der "Goldbaum"
(Maulbeerbaum), bleibt er, wie der Protestantismus, ein Symbol für die
cevenolischen Täler. Seiner Anwesenheit
verdanken die Cevennes ihre Entwicklung. Aktiver
Teilnehmer und intimer Zeuge ihrer Geschichte, bewahrt er die Erinnerungen einer
Bevölkerung und ihrer Identität. Er lieferte Holz "von der Wiege bis zum Sarg", sein Maronenbrei (bajanas)
ernährte den Menschen: die gemütlichen Abende mit gerösteten Maronen
(afachadas) nicht zu vergessen. Hohle Baumstämme dienten als Versteck, und in
den Maronenwäldern des "Desert" oder "Maquis" fanden verschworenen
Gemeinschaften ihre Schlupfwinkel.
Das Veredeln
Für das Veredeln braucht man
Schösslinge, die im Frühjahr gezogen
werden. Dann schneidet man den
Pfropfreis von den Mutterbäumen ab und
veredelt die Schösslinge per
Schlitz, Schnitt, an einem Auge oder nach
englischer Art.
Wasser und Siedlungen
Ohne Wasser existiert hein Leben, aber zuviel kann
riesige Schäden anrichten. Schon immer mussten die Cevenolen diese beiden
Gegensätze ausgleichen, charakteristisch für das Klima der Cevennes mit seinen
heftigen Gewittern. Demnach wurden die Weiler nahe der Quellen gebaut,
geschützt gegen die Hochasser; viele Konstruktionen dienten zur Verhinderung von
Wasserschäden: die "trencats", Ablaufkanäle zum Schutz
der Terassen, "rascaças", kleine Staumauern zur
Zurückhaltung des Schlamms und zur Regulierung des Wasserstandes, "coprado",
Querrinne zur Ableitung des Wassers auf den Wegen.
Wasser und Energie
Das Wasser wurde mit der "levade",
Querkonstruktion
im Flussbett zum Fassen, über den "béal",
kleiner Kanal mit schwachem Gefälle, in
"gorgas", kleine Wasserbecken für Mühlen, geleitet. Bei Bedarf
öffnete der
Müller sein Wehr, die Triebräder begannen sich zu drehen und die Mühle konnte
getrocknete Maronen, Oliven, Weizen und andere Körner mahlen. Ihr Getriebe
wurde ausserdem für Arbeiten wie Auswalken von Bettlaken, Holzsägen, Spinnerei,
zur Herstellung von Schotter und zum Schmieden benutzt.
Wasser und Freizeit
Quellen, Bäche,
Flüsse und Stauseen
eignen sich immer für Entdeckungen und
Freizeitaufenthalte. Sport in bewegten Gewässern: Kanu und Kajak,
Rafting, Canyoning und Hydrospeed. Freizeit am Wasser: Baden und
Segeln. Vergessen Sie nicht den Wintersport, wenn die Höhen der Cevennes mit
Schnee bedeckt sind. Entdecken Sie die Ökologie der Gewässer: Angeln,
Beobachtung von Fauna und Flora, Goldschürfen. Der Fluss verändert sich mit
jeder Jahreszeit:
frische Farben und hoher Wasserstand im Frühling, Eröffnung der Angelsaison; die
kühlen Quellen der Höhenlagen im Sommer; Goldene Farbtöne und rauschende Wasser
im Herbst; Eis und Schnee im Winter mit seiner Stille und
den Spuren im Neuschnee.
Gorges de la Jonte
1940 waren die Wildgeier, Bouldra auf cevenolisch, völlig
ausgerottet, Folge von Jagd und giftverwendung. Dank
eines einzigartigen Experiments des F.I.R., unterstützt
vom Parc National des Cevennes, können
Sie heute von neuem Geier beobachten, die sich
in den Felswänden der Kalkhochebenen einnisten und
fortpflanzen. Über den Schluchten
der Jonte und des Tarn schweben heute mehr aïs 130
Wildgeier sowie 6 Mönchsgeier,
eine 1906 verschwundene Art, die jetzt
wiedereingeführt wird. Am Belvedere der
Terassen: 4 km
von Rozier in den Tarnschluchten können
Sie Geier, die in den Felswänden
hocken oder durch die Lüfte
ziehen, beobachten, Ausflüge ins
Gelände unternehmen oder die
Austellungen und Videos besuchen.
Auf Anfrage können Sie diese
Natur entdecken; Führungen
mit einem Veranwortlichen des F.I.R. mit Themen
wie "Geier, Vogelkunde und Naturschutz"
werden organisiert.
Die Wölfe von Gévaudan
Dem Buch nach, das ein komischer Priester aus St Martin de Boubaux
inmitten der Cévennes, gedruckt hat, begann alles
im riesigen Mercoire-Wald, um die alte Zisterzienserabtei herum, nördlich
des Moure de la Gardille, wo der Allier entspringt. Aber was hat hier angefangen
? La "'Bête", das beruhmte Tier aus Gévaudan ! (Auszug aus "Ferme aux chansons et autres récits sur la Lozère et les Cévennes" von
Roger Lagrave, Presses du Languedoc).
Statten Sie den Wölfen aus Gévaudan und der Mongolei, aus Europa und Kanada in ihrem
Territorium, einem 7 Hektar grossen Park, der mit
Buchen und Pinien bewachsen ist und in
1100 m Höhe in Ste Lucie bei
Marvejols liegt, einen Besuch ab. Besichtigen Sie
die permanente Ausstellung zu Rehabilitierung
des Wolfes und hören Sie das
begeisternde Plädoyer von Gérard
Ménatory, das Ihnen respektvoll und sensibel das
sehr soziale und intelligente Tier nahebringt.
Ste Lucie, Marvejols, 04 66 32 09
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Die europäischen Bisons
Zum Schutz der europäischen
Bisons müssen Reservate, in denen
sie sich fortpflanzen können und
die ihren Ansprüchen gerecht
werden, geschaffen werden, wie
"La Margeride ", wo eine Herde von 20 Bisons in
Halbfreiheit auf einer Fläche von
180 Hektar, in der Nähe von
Sainte-Eulalie, Lozère, lebt. Ein wissenschaftliches Experiment, das für
alle zugänglich ist und die
Öffentlichkeit auf die Umweltprobleme und die bedrohten
Wildtierarten aufmerksam macht.
Besichtigungen:
1. Spazierfahr von 45 Min. in einer Kalesche oder einem
Schlitten quer durch das Reservat
(nur mit Reservierung), von
einem Führer begleitet, der das
Projekt erklärt.
2. Ein Rundgang von 1 km mit Informationschildern am Weg
entlang. Ein Führer steht
permanent zur Verfügung der
Besucher. Ganzjährig geoffnet.
Réserve de Bisons d'Europe, Sainte Eulalie.
Tagsüber können Sie auf Wiesel, die in steinigen Waldabhängen wohnen sowie auf Hermeline, die die Terassen mit ihren Wiesen bevorzugen, treffen. Marder, Steinmarder, Fischotter und der Iltis sind eher Nachttiere.
Die Ginsterkatze findet man in den Eichen und Maronenwäldern der Cévennes in Niederungen und mittleren Höhenlagen. Mit dem Kot, den sie auf den Felsen hinterlässt, uni ihr Territorium zu markieren, führt sie uns auf ihre Spur. Nicht selten kreuzt ein Dachs, bis zu 1200 m Höhe bel Sonnenuntergang oder nachts, im Licht der Scheinwerfer, Ihren Weg. Seine charakteristische Form mit den typischen schwarzen Streifen, die quer über sein Gesicht verlaufen, ähnelt der eines Waschbären. Der Fuchs ist weniger scheu, und wenn Sie ihn mitten am Tag in der Nâhe einer Behausung überraschen, flüchtet er oder macht sich platt.
Der Parc National des Cévennes hat den Hirsch, gross, aber trotzdem diskret, wiedereingeführt und ihn zu seinem Symbol gemacht. Sein weisses Hinterteil unterscheidet ihn von dem wesentlich kleineren Rehbock. Sie können ihn manchmal in den nicht zu hoch gelegenen Eichen und Maronenhainen wahrnehmen im Sommer zieht er sich in die Frische schattiger Plätze zurück, um sich vor den Insekten zu schützen.
Den Rehbock, ein lebendiges Tier, überrascht man meistens, wenn er am weiden ist. Seine Fressgewohnheiten ähneln denen des Hirsches mit Dornengestrüpp, Lianen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern, Heidelbeeren und Kräutern. Er hat zahlreiche Feinde: streunende Hunde, den Fuchs und den Königsadler. Doch tagsüber stossen Sie eher auf eine Wildschweinbande. Diese Allesfresser verspeisen auch Pilze und Schlangen, reissen Wurzeln aus, wühlen in unterirdischen Gängen nach Nagem und graben die Erde um auf der Suche nach Blumenzwiebeln, Insekten und Würmern. Sein einziger Feind ist der Mensch. Der kleine, gedrungene Mufflon mit seinen nach hinten gebogenen Hörnem, beim Männchen besonders eingerollt, lebt in den hohen Heraulttälern und in den Tarnschluchten.
Der Biber
1977 wurden, geschützt von den steilen Böschungen im
Tarnbecken, die Biber wiedereingeführt. Vom
Rhonetal aus sind sie bis in die Täler des
Gardon, des Luech, der Cèze und der
Ganière eingwandert. Die Biber sind
Nachttiere, daher ist es sehr schwierig, sie
zu beobachten. Wenn Sie auf kleine Dämme
(falls das Wasser nicht tief
genug ist) schräg, in 40cm
Höhe gesägte Bäume
mit Spuren von Zähnen "Vorratskammern",
in denen abgesägte Aste einweichen
stossen, ist der Biber nicht weit.
Angeln
Überall entspringen Quellen und
vereinigen sich zu Wildbächen, in
denen Forellen ihre Schlupfwinkel haben. Gleich Kaskaden
stürzen sie Richtung Tal, und der
Sportfischer findet dort, was sein Herz begehrt.
Aber auch Freizeitangler kommen auf ihre Kosten: Seen,
Stauseen, organisierte Rundreisen zum Angeln an den
zahlreichen Flüssen mit ihren
diversen Fischarten: Forellen, Gründlinge,
Krebse, Elritzen, Aale, Forellen und Weissfische.
Die Lozère besitzt ein Netz von hydraulischen
Wasserkraftwerken, in deren Gewässern
die Zahl der Lachsfische in den letzten Jahren rapide zugenommen hat.
Im Département Gard können
Sie Fario, oder
Regenbogenforellen, oder auch Lachse angeln.
Die vielen natürlichen und künstlichen Seen der Ardèche
sind hauptsächlich mit Forellen
und Gründlingen bevölkert.
Hotels speziell für Angler
bieten als Sonderservice:
Zubereitung oder Kühlschrank für Ihren
Fisch. Ferienwohnungen in der Nähe
der Flüsse heissen die Angler
und ihre Familien willkommen.
Willkommen in den Cevennes, Ein Paradies für
Naturliebhaber, Edition Terroir, BP20, 07140 Les Vans.
Das ehemalige Sommerferienhotel der Zwanziger Jahre mit am Fluss Allier gelegenen Park trägt den hübschen Namen Gasthof L'Etoile und dient heute als gemütliche Herberge. Es befindet sich in La Bastide-Puylaurent inmitten der für Südfrankreich typischen Berge; zwischen der Regionen Lozere, Ardeche und den Cevennen. Auch die Fernwanderwege GR®7, GR®70 Stevensonweg, GR®72, GR®700 Regordaneweg (St Gilles), Cevenol, Montagne Ardechoise, Margeride und der GR®470 Quellen und Schluchten von Allier. Ideal für einen entspannten Urlaub.
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